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C_the_unseen: ungesehene Schätze aus dem Museum - Mai 2025
Blaues Wunder oder blaues Gift?
Hätten Sie gedacht, dass diese Kupfersulfat-Stufe in den Farben Chemnitz‘ (oder wahlweise der Ukraine bzw. Schwedens) eine Züchtung ist?
Das Mineral mit der chemischen Formel CuSO4 ist in der Natur nur von etwa zwanzig Fundorten bekannt. Es entsteht bei der Verwitterung sulfidischer Kupfererze und ist durch die hohe Wasserlöslichkeit nur in sehr trockenen Gebieten stabil. Kupfersulfat tritt meist als farbloses, unscheinbares Pulver auf. Dagegen fallen Hydrate des Kupfersalzes durch die blaue bis türkise Farbe der wasserhaltigen Kristalle ins Auge. Die geläufigste Form ist das Kupfersulfat-Pentahydrat oder Chalkanthit (Cu[SO4]·5H2O).
Jahrhundertelang erfreute sich das Kupfersulfat einer vielfältigen Nutzung – so als Brech- und Wundheilungsmittel in der Medizin, als Pflanzenschutzmittel und Stabilisator von Chlorophyll in grünen Gemüsesorten in der Landwirtschaft oder für die Herstellung von kupferhaltigen Farben in der Produktion. Auch zur Bekämpfung von Blaugrünalgen in Schwimmbädern wurde Kupfersulfat eingesetzt. Da der Stoff jedoch stark ätzend und biologisch kaum abbaubar ist, geht seine Verwendung in den meisten Bereichen zurück. Gelegentlich wird er noch aufgrund seiner paramagnetischen Eigenschaften als Kontrastmittel in der Magnetresonanzspektroskopie (MRS) eingesetzt, dient zur Ätzung von Kupferstichen und sorgt für bläulich-grüne Farben bei Silvesterraketen. In der Schule ist er zudem nach wie vor bei Versuchen zur Kristallzüchtung beliebt. Aber Vorsicht – bei den Experimenten dürfen Schutzbrille, Handschuhe und Laborkittel nicht fehlen.
Da Kupfer zum Mineral des Jahres 2025 gekürt wurde, können Sie im Museum für Naturkunde demnächst neben gediegenem Kupfer auch weitere Kupferminerale in einer Highlight-Vitrine bewundern.
Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
www.naturkunde-chemnitz.de | info@naturkunde-chemnitz.de
Tel. 0371 - 488 45 51 | Fax 0371 - 488 45 97