Veranstaltungen am Museum für Naturkunde

Demnächst im Museum

Termine und Event's im Museum

13.10.2025 10:00 - 11:30 Uhr
Die Farbe der Steine
15.10.2025 18:30 Uhr
Vortragsreihe Freundeskreis
16.10.2025 13:00 - 14:30 Uhr
Die Farbe der Steine
12.11.2025 18:30 Uhr
Vortragsreihe Freundeskreis

Oktober 2022 November 2022 Dezember 2022
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  • Sonderausstellung
  • Aktivitäten auf der Grabung
  • Führung
  • Arbeitsgemeinschaft
  • Angebote der Museumspädagogik
  • Sonderveranstaltung

Veranstaltung(en) - November 2022

17:00 - 18:00 Uhr | AG Naturforscher - Blick hinter die Kulissen: Wie entsteht eine Ausstellung? - Teil 3

 

Bisher haben wir gemeinsam spannende Themen ausgewählt und ganz viele Fragen dazu notiert. Ihr habt Museumsberufe kennengelernt und unser "Junior-Kurator" Julius hat die Fragerunde geleitet.

Zum Termin im November werden wir weitere Fragen zu den Themen "Ausgestorben wie Dodo und Wandertaube" und "Das Leben in den Weltmeeren" sammeln. Dann gilt es eine Entscheidung zu treffen! Welches Ausstellungsthema wollen wir mit welchen Objekten umsetzen? Ich bin gespannt, wie ihr euch als Biologen, Präparatoren, Paläontologen, Museumswächter, Vermittler und Öffentlichkeitsbeauftragte entscheiden werdet.

Ort: Museum für Naturkunde | Museumspädagogisches Kabinett

Termin: 01.11.2022, 17-18 Uhr

Ansprechpartnerin: Dr. Thorid Zierold

Eintritt: kostenfrei, Voranmeldung erforderlich bei Dr. Thorid Zierold (zierold@naturkunde-chemnitz.de).

 

18:30 - 19:30 Uhr | Vortrag - Neues aus der Schwarmbebenregion Vogtland/NW-Böhmen: Quartärer Vulkanismus und rezente verdeckte Magmenaufstiege

 

Im Vortrag spricht Dr. Horst Kämpf (Gastwissenschaftler am Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam) zur Herkunft von CO2-dominierten Gasen, rezenter Magma- und Erdbebentätigkeit sowie quartärem Vulkanismus in Westsachsen und Teilen Nordwest-Böhmens und Nordost-Bayerns.

In Tiefen von ca. 20 bis 6 km bebt es zwischen Marienbad und Leipzig/Halle nahezu ständig. Da die Bebenstärke meist unterhalb von Magnitude 1,5 liegt ist, das für Menschen nicht spürbar. In den letzten 40 Jahren traten im südlichen Vogtland und in NW-Böhmen immer wieder mittelstarke Bebenschwärme zwischen Magnitude 3 und 4,5 auf, die Anlass für das stetige Interesse der Bevölkerung sind. Die letzten Bebenschwärme dieser Größenordnung konnten im Mai/Juni 2018 mit einer maximalen Magnitude von 3,7 und zwischen Dezember 2020 und August 2021 mit Magnitude bis zu 3,2 detektiert werden.

Wiederholungsmessungen im Sinne von Zeitreihenuntersuchungen mittels Heliumisotopie (3He/4He) an CO2-dominierten Gasen aus Mineralquellen und Mofetten zeigten im Frühjahr 2000 und 2006 Anomalien, die die Wissenschaftler als verdeckte, d. h. nicht die Erdoberfläche erreichende Magmaintrusionen interpretierten. Bei Mytina/CZ, Neualbenreuth/D entdeckten die Wissenschaftler des GFZ Potsdam 2007 und 2015 bisher unbekannte Vulkane (Maare) quartären Alters (Mittelpleistozän, d. h. vor ca. 781.000–127.000 Jahren). An der Erforschung von drei weiteren bisher unbekannten Maaren östlich von Selb auf tschechischem und deutschem Territorium wird derzeitig geforscht. Diese drei unbekannten Vulkane werden mit Hilfe von Bohrkernen untersucht, die aus bis zu 400 m tiefen Bohrungen stammen.

Inwieweit passt das alles zusammen? Drohen der Region zukünftig Vulkanausbrüche oder kann Nutzen aus den aktiven Prozessen im Untergrund gezogen werden? Welche offenen Fragen stellen sich der Wissenschaft, und mit welchen Forschungsansätzen und Methoden sollen sie zukünftig bearbeitet und einer Lösung zugeführt werden? Welchen Beitrag in Zusammenarbeit mit Forschern könnten zukünftig Museen, Schulen, Medien und Behörden bzw. die Politik leisten?

Der Referent, Dr. Horst Kämpf, ist Geologe und hat an der ältesten montanwissenschaftlichen Universität der Welt, der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, studiert und promoviert.

 

Glanzlichter der Naturfotografie 2022

 
Das Museum für Naturkunde Chemnitz öffnet am 24. November 2022 die Sonderausstellung „Glanzlichter der Naturfotografie 2022“. Die Bilderschau ist bis zum 15. Januar 2022 in den Räumlichkeiten des Museums im Tietz zu sehen.
 
 

Termindetails

  Fossil des Jahres 2023 - Medullosa stellata

Wann? -

Ab 28. Oktober 2023 wird im Museum für Naturkunde Chemnitz ein besonderes Objekt präsentiert: Medullosa stellata, eine fossile Samenpflanze mit Farnlaub, die von der Paläontologischen Gesellschaft zum Fossil des Jahres 2023 erkoren wurde. Erst durch einen Fund der wissenschaftlichen Grabung in Chemnitz-Hilbersdorf (2008–2011) war es möglich, die Pflanze insgesamt zu rekonstruieren. Neben Teilen dieses Sensationsfundes wird in der Sonderschau erstmals das digitale Rekonstruktionsmodell des Baumes gezeigt. Ein Kurzfilm über die Medullosa wird ebenfalls fester Bestandteil der Ausstellung sein.

Die Paläontologie erforscht die Geschichte des Lebens auf der Erde. Anhand von Fossilien und Gesteinsschichten, in denen sie gefunden werden, zeichnet sie die Evolution der Organismen und ihrer Umwelt nach, rekonstruiert biologische Anpassungen an verschiedene Lebensbedingungen, findet Hinweise auf Klimaveränderungen in der geologischen Vergangenheit, untersucht Ursachen und Auswirkungen von Artbildungsprozessen und Massenaussterbeereignissen. Damit ist Paläontologie der Schlüssel zum Verständnis der heutigen Biodiversität und der Wechselwirkung zwischen belebter und unbelebter Natur.

1912 wurde in Greifswald die Paläontologische Gesellschaft gegründet, heute die größte Vereinigung von Berufspaläontologen, Sammlern und Freizeitforschern im deutschsprachigen Raum. Um auf Fossilien aufmerksam zu machen, die von besonderem wissenschaftlichen Wert sind, wählt die Paläontologische Gesellschaft seit 2008 einen Fund oder eine ganze Art zum Fossil des Jahres.
2023 fiel diese Wahl auf Medullosa stellata aus dem Versteinerten Wald Chemnitz. Diese bereits 1832 von Bernhard Cotta beschriebene fossile Baumart blieb für die Wissenschaft fast zwei Jahrhunderte ein ungelöstes Rätsel. Relativ schnell erkannte man, dass die 1849 unter dem Namen Myeolxylon beschriebenen Hölzer in Wirklichkeit am Medullosa-Stamm ansitzende Wedelstiele sind. Welches Laub jedoch an diesen Wedelstielen hing, blieb bis zur wissenschaftlichen Grabung des Museums für Naturkunde Chemnitz ungeklärt. Erst ein Komplexfund, der 2009 entdeckt und 2010 geborgen wurde, gab die Gewissheit: am Stamm der Medullosa stellata saßen farnartige Wedel vom Typ Alethopteris schneideri an.
Medullosa gehört zu Farnsamern, einer ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen mit Farnlaub. Wir wissen nun, dass zehn bis zu 3,5 m lange Wedel an dem relativ dünnen, aber stark verholzten Stamm saßen. Ein komplexes Netzwerk vertikal und horizontal verbundener Leitbündel im Medullosa-Stamm und den Myeloxylon-Wedeln sorgte dafür, dass die Pflanze große Mengen Wasser aufnehmen und speichern konnte. Blätter mit dichter Nervatur ermöglichten eine Transpirationsrate auf dem Niveau heutiger Blütenpflanzen. Vermutlich hat Medullosa damit eine entscheidende Rolle im Ökosystem des subtropischen Waldes gespielt, der vor 291 Millionen Jahren im Großraum Chemnitz existierte: während das Klima immer trockener und saisonaler wurde, es also zum zunehmend ausgeprägten Wechsel von Regen- und Trockenzeiten kam, schufen die Medullosen mit ihrer besonderen Fähigkeit zur Wasseraufnahme und –abgabe eine immerfeuchte Oase, in der andere Pflanzen gedeihen und zahlreiche Tiere leben konnten.

 

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