Veranstaltungen am Museum für Naturkunde

Demnächst im Museum

Termine und Event's im Museum

15.10.2025 18:30 Uhr
Vortragsreihe Freundeskreis
16.10.2025 13:00 - 14:30 Uhr
Die Farbe der Steine
25.10.2025 - 26.10.2025
Obstschau im Museum für Naturkunde
12.11.2025 18:30 Uhr
Vortragsreihe Freundeskreis

September 2023 Oktober 2023 November 2023
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
           
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
16 17 18 19 20 21 22
23 24 25 26 27
 
 
 
30 31          
  • Sonderausstellung
  • Aktivitäten auf der Grabung
  • Führung
  • Arbeitsgemeinschaft
  • Angebote der Museumspädagogik
  • Sonderveranstaltung

Veranstaltung(en) - 28.10.2023

#Sachsens_Obstkultur_entdecken

 

Unter dem Motto #Sachsens_ObstKULTUR_entdecken findet vom 28. bis zum 29. Oktober 2023 im Museum für Naturkunde Chemnitz eine Sortenschau mit Sortenbestimmung statt. Die Öffentlichkeit ist herzlich jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr in das Museum für Naturkunde (Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz) eingeladen. Die Aktion wird federführend durch den Pomologen-Verein e. V. Landesgruppe Sachsen realisiert.

Programm für beide Aktionstage

10.00 Uhr bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr

Sortenbestimmung mit den Chemnitzer Pomologen Manfred Schrambke und Kai Gehringswald in der 1. Etage im Museum für Naturkunde

Im „Apfel-Kids-Club“ bieten wir Familienangebote für wissensdurstige Naturentdecker. Die Angebote werden begleitet von der stellvertretenden Landesgruppensprecherin der Landesgruppe Sachsen des Pomologen-Verein e. V. Catrin Just und Antje Scorl (Mitglied in der Landesgruppe Sachsen im Pomologen-Verein e. V.).

In der Apfelausstellung können Obstliebhaber sich von der Vielfalt der sächsischen Obstkultur überzeugen und auf dem philosophischen Pfad der Apfelpoesie lustwandeln. Besonders seltene Obstschätze der Besucher können direkt in die Ausstellung integriert werden. Zur ersten Aktion #Sachsens_obstkultur_entdecken 2022 zählten wir 205 Apfelsorten in der Ausstellung. Wir sind auf die diesjährigen Ergebnisse gespannt!

15.30 bis 16.30 Uhr

Im Familienprogramm „Welcher Apfel bin ich?“ geben die Pomologen kindgerecht Einblick in die Obstsortenbestimmung.

Der Eintritt in die Ausstellung und zu den Familienprogrammen ist für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren kostenfrei. Erwachsene zahlen 4 € für den Eintritt in die Ausstellung. Die Sortenbestimmung ist nur mit einem gültigen Erwachsenticket möglich.

Für die Bestimmung einer Apfelsorte anhand der Früchte sollten möglichst drei bis fünf typische, gut gefärbte und unbeschädigte Früchte vorliegen. Stiel, Kerngehäuse und Kern müssen intakt sein.

 

Fossil des Jahres 2023 - Medullosa stellata

 

Ab 28. Oktober 2023 wird im Museum für Naturkunde Chemnitz ein besonderes Objekt präsentiert: Medullosa stellata, eine fossile Samenpflanze mit Farnlaub, die von der Paläontologischen Gesellschaft zum Fossil des Jahres 2023 erkoren wurde. Erst durch einen Fund der wissenschaftlichen Grabung in Chemnitz-Hilbersdorf (2008–2011) war es möglich, die Pflanze insgesamt zu rekonstruieren. Neben Teilen dieses Sensationsfundes wird in der Sonderschau erstmals das digitale Rekonstruktionsmodell des Baumes gezeigt. Ein Kurzfilm über die Medullosa wird ebenfalls fester Bestandteil der Ausstellung sein.

Die Paläontologie erforscht die Geschichte des Lebens auf der Erde. Anhand von Fossilien und Gesteinsschichten, in denen sie gefunden werden, zeichnet sie die Evolution der Organismen und ihrer Umwelt nach, rekonstruiert biologische Anpassungen an verschiedene Lebensbedingungen, findet Hinweise auf Klimaveränderungen in der geologischen Vergangenheit, untersucht Ursachen und Auswirkungen von Artbildungsprozessen und Massenaussterbeereignissen. Damit ist Paläontologie der Schlüssel zum Verständnis der heutigen Biodiversität und der Wechselwirkung zwischen belebter und unbelebter Natur.

1912 wurde in Greifswald die Paläontologische Gesellschaft gegründet, heute die größte Vereinigung von Berufspaläontologen, Sammlern und Freizeitforschern im deutschsprachigen Raum. Um auf Fossilien aufmerksam zu machen, die von besonderem wissenschaftlichen Wert sind, wählt die Paläontologische Gesellschaft seit 2008 einen Fund oder eine ganze Art zum Fossil des Jahres.
2023 fiel diese Wahl auf Medullosa stellata aus dem Versteinerten Wald Chemnitz. Diese bereits 1832 von Bernhard Cotta beschriebene fossile Baumart blieb für die Wissenschaft fast zwei Jahrhunderte ein ungelöstes Rätsel. Relativ schnell erkannte man, dass die 1849 unter dem Namen Myeolxylon beschriebenen Hölzer in Wirklichkeit am Medullosa-Stamm ansitzende Wedelstiele sind. Welches Laub jedoch an diesen Wedelstielen hing, blieb bis zur wissenschaftlichen Grabung des Museums für Naturkunde Chemnitz ungeklärt. Erst ein Komplexfund, der 2009 entdeckt und 2010 geborgen wurde, gab die Gewissheit: am Stamm der Medullosa stellata saßen farnartige Wedel vom Typ Alethopteris schneideri an.
Medullosa gehört zu Farnsamern, einer ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen mit Farnlaub. Wir wissen nun, dass zehn bis zu 3,5 m lange Wedel an dem relativ dünnen, aber stark verholzten Stamm saßen. Ein komplexes Netzwerk vertikal und horizontal verbundener Leitbündel im Medullosa-Stamm und den Myeloxylon-Wedeln sorgte dafür, dass die Pflanze große Mengen Wasser aufnehmen und speichern konnte. Blätter mit dichter Nervatur ermöglichten eine Transpirationsrate auf dem Niveau heutiger Blütenpflanzen. Vermutlich hat Medullosa damit eine entscheidende Rolle im Ökosystem des subtropischen Waldes gespielt, der vor 291 Millionen Jahren im Großraum Chemnitz existierte: während das Klima immer trockener und saisonaler wurde, es also zum zunehmend ausgeprägten Wechsel von Regen- und Trockenzeiten kam, schufen die Medullosen mit ihrer besonderen Fähigkeit zur Wasseraufnahme und –abgabe eine immerfeuchte Oase, in der andere Pflanzen gedeihen und zahlreiche Tiere leben konnten.

 

Termindetails

  Kinderstube der Haie – Chemnitz am Äquator

Wann? - -

Das heutige Chemnitz lag vor 330 Millionen Jahren – im Zeitalter des Unterkarbons – in Äquatornähe. In einer von Flüssen, Seen und Mooren geprägten Landschaft wuchsen hohe Bäume, die uns fremdartig vorkommen würden. Das Röhricht an Flussufern wurde von Ur-Schachtelhalmen gebildet. Dazwischen legten zwei Arten von Süßwasserhaien ihre Eier ab. An Land lebten Spinnentiere und Riesenhundertfüßer; im Wasser tummelten sich Krebstiere, Fische und Amphibien. Ein neues Ausstellungsensemble im Museum für Naturkunde Chemnitz gibt erstmals einen zusammenhängenden Einblick in eine Lebewelt, die etwa 40 Millionen Jahre älter ist als der Versteinerte Wald.

Im Zentrum der Ausstellung steht das Fossil des Jahres 2025 – die Hai-Eikapsel Fayolia sterzeliana. Johann Traugott Sterzel, der Gründungsdirektor Städtischen Naturwissenschaftlichen Sammlungen, fand die ersten rätselhaften Reste, die später nach ihm benannt werden sollten, 1879 in Sandgruben in Chemnitz-Borna. Ähnliche Funde, die zunächst als Pflanzenfossilien interpretiert wurden, beschrieben französische Wissenschaftler erst fünf Jahre später; nach weiteren vier Jahren kamen sie durch Vergleiche mit heutigen Knorpelfischeiern zu dem Schluss, dass es sich bei Fayolia um Eikapseln fossiler Haie handeln musste. Damit gehört die Chemnitzer Fayolia zu den ersten wissenschaftlich beschriebenen Arten der Gattung; geologisch ist sie der älteste Nachweis fossiler Haieier überhaupt. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gelangen weitere Funde aus Sandgruben in Chemnitz-Borna; weitere Entdeckungen folgten um 2000. als dieselben Schichten beim Bau der neuen Autobahnanschlußstelle Chemnitz-Glösa angetroffen wurden.

Neben Fayolia kommt ein zweiter Typ fossiler Hai-Eikapseln vor – eine bislang unbeschriebene Art der Gattung Palaeoxyris. Beide Kapseltypen treten mehrmals nebeneinander auf einer Schichtfläche auf. Dies belegt, dass zwei verschiedene Arten von Haien gleichzeitig dasselbe Laichgebiet nutzten. Eier von Haifischen, die von einer ledrigen Membran umgeben sind, heften sich mit speziellen Haftfäden an Wasserpflanzen an. Über Monate wachsen die Embryonen, die sich von dem ebenfalls im Ei befindlichen Dottersack ernähren, zu Schlüpflingen heran. Wenn der Nahrungsvorrat im Ei aufgebraucht ist, durchschneiden sie die Kollagenmembran und begeben sich selbständig auf Nahrungssuche. In die Nähe erwachsener Tiere trauen sie sich allerdings erst ab einer gewissen Körpergröße, die sie vor Kannibalismus schützt.

Während sich Reste von Haien, abgesehen von Eikapseln, auf einen einzigen Kopfstachel beschränken, ist eine diverse Fauna an Land und im Wasser überliefert. Neben Skorpionen und anderen fossilen Spinnentieren wurden hier Reste des bis über 2,5 m langen Hundertfüßers Arthropleura gefunden, die den weltweit ältesten Beleg für dieses größte Gliedertier, das je auf der Erde gelebt hat, darstellen. Außer den Überresten diverser Fische trat das Fragment eines Amphibienschädels zutage, das als ältester Rest eines Tetrapoden (Vierfüßers) in Deutschland gilt. Auch die Flora zeigt eine für das Unterkarbon beachtliche Diversität und erlaubt die Rekonstruktion mehrerer voneinander unterscheidbarer Landschaftsbereiche. Damit liefert das Unterkarbon von Chemnitz-Borna und -Glösa, ähnlich dem Versteinerten Wald, einen wertvollen Einblick in die Evolution der Organismen und ihrer Umwelt in einem weit zurückliegenden Zeitfenster.

Die Ausstellung zum Unterkarbon von Chemnitz wird am 28. Mai 2025 um 17 Uhr mit Beiträgen von Prof. Dr. Ronny Rößler, dem Direktor des Museums für Naturkunde Chemnitz, und Katja Margarethe Mieth, der Direktorin der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, eröffnet. Prof. Jörg W. Schneider von der TU Bergakademie Freiberg hält einen populärwissenschaftlichen Vortrag zur Einführung in die Geologie und Lebewelt des Chemnitzer Unterkarbons als einer für Europa einzigartigen Fossilfundstelle.

Der Eintritt ist frei.

Vertreter der Presse sind herzlich eingeladen.

 

Zurück

Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
www.naturkunde-chemnitz.de | info@naturkunde-chemnitz.de
Tel. 0371 - 488 45 51 | Fax 0371 - 488 45 97